Geschichte


Lissabon ist die Hauptstadt Portugals mit dem wichtigen Handelshafen an der Tejo-Bucht.

Auf einer Fläche von 85 qkm leben in der Stadt über 500.000 Menschen, im umliegenden Einzugsgebiet „ Grande Lisboa “ mit einer Grösse von 2750 qkm allerdings mehr als 3 Millionen und damit rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung Portugals.

Geschichtlicher Werdegang

Lissabon – auch Stadt der sieben Hügel genannt – blickt auf eine geschichtsträchtige Vergangenheit zurück

Schon 2000 v.Ch. sind erste Besiedlungen nachgewiesen

1200 v.Ch. – die Phönizier und die Karthager nutzen den einzigen Hafen ( Lissabon ) an der Atlantikküste

205v.Ch. – Lissabon steht unter römischer Herrschaft

27v.Ch. – Kaiser Augustus teilt Portugal in drei Provinzen: Betica, Hispania Citerior und Lusitania

407n.Ch. – die Germanen erobern die Stadt

585 – die Stadtmauer von Lissabon und die Kathedrale Se Patriarcal werden errichtet

711 – die Araber erobern Lissabon und weite Teile Portugals

718 – Beginn der Reconquista ( Rückeroberung der christlichen Herrschaft )

1179 – Lissabon erhält Stadtrechte




1250 – Vertreibung der Muslime

1256 – Lissabon wird Hauptstadt des Königreichs Portugal, König Afonso III. verlegt seinen Hof von Coimbra nach Lissabon

1290 – König Dionysius gründet die erste Universität in Lissabon

1337 , 1344 , 1347 – Erdbeben erschüttern Lissabon

1348 – Die Pest kostet Tausende von Menschenleben in Lissabon

1495 – Manuel I. schickt seine Flotte auf Expeditionsfahrten und gründet Handelsniederlassungen in den eroberten Kolonien in Ostindien, Brasilien, Asien und Afrika. König Manuel I. wird zu einem der reichsten Herrscher der Welt

1499 – Vasco da Gama kehrt nach seiner Entdeckung des Seeweges nach Indien in die Stadt Lissabon zurück

1536 – 1540 – die Inquisition ( Verfolgung von Nicht-oder Andersgläubigen ) vollstreckt ihre ersten öffentlichen Urteile in Lissabon

1572 – Luis Vaz de Camoes, portugiesischer Nationaldichter, veröffentlichte „Os Lusiadas“
Camoes ging nach seinem Studium als Soldat und Seemann in die portugiesischen Kolonien und lebte viele Jahre in Indien und Afrika. In seinem Epos „Os Lusiadas“ schildert er die Entdeckungen auf seinen Seereisen und verherrlicht das Leben in den Kolonien. 1806 ist sein Werk auch ins Deutsche übersetzt worden ( Lusiaden ). Der höchste portugiesische Literaturpreis „Premio Camoes“ ist wie auch das portugiesische Kulturinstitut „Instituto Camoes“ nach ihm benannt. Sein Todestag am 10. Juni ist heute Nationalfeiertag in Portugal

1580 – das Haus Avis stirbt aus, die spanische Linie Habsburg besetzt Portugal und erklärt es zur spanischen Provinz, Portugal verliert einen Teil seiner Kolonien

1668 – Frieden von Lissabon, Spanien erkennt Unabhängigkeit Portugals an

1755 – ein schweres Erdbeben mit nachfolgendem Tsunami zerstört grosse Teile Lissabons und fordert viele Todesopfer. England bewilligt Soforthilfe von 100.000 Pfund zum Aufbau der Stadt wegen seiner Handelsbeziehungen zu Lissabon. Markgraf Pombal schafft einen schnellen Wiederaufbau der zerstörten Stadtteile

1779 – die Königliche Akademie der Wissenschaften wird gegründet

1780 – die ersten Öllaternen beleuchten die Strassen von Lissabon

1807 – Napoleons Truppen marschieren in Lissabon ein und vertreiben die Königsfamilie ins Exil

1821 – König Johann VI. kehrt aus Brasilien nach Lissabon zurück und erkennt die von der Cortes ( verfassunggebende Versammlung ) geforderte Verfassung an.

1908 – König Karl I. und sein Sohn Ludwig werden in Lissabon erschossen

1910 – die Republik Portugal wird in Lissabon ausgerufen

1926 – General Gomez da Costa sorgt durch einen Putsch für die Auflösung des Parlaments

1955 – Calouste Gulbekian ist der Gründer der bekannten Stiftung „Fundacao Calouste Gulbekian“ in Lissabon. Er war 1942 aus Paris in das kriegsneutrale Portugal geflüchtet und lebte seitdem hauptsächlich in Lissabon. Es war ihm gelungen seine umfangreiche und kostbare Sammlung an Bildern und Skulpturen mit ins Land zu bringen. Er verfügte in seinem Testament, das sowohl seine private Kunstsammlung als auch sein Vermögen nach seinem Tod in diese Stiftung fliessen sollte und für die Förderung von Stipendien und Projekten in künstlerischen Bereichen verwendet werden soll. 1969 eröffnete das nach ihm benannte Museum „Museo Calouste Gulbekian“ in Lissabon. Er starb 1955.

1974 – Nelkenrevolution Die Streitkräfte „Movimento das Forcas Armadas“stürzen das Regime,
am 1.Mai fand die erste freie Kundgebung in Lissabon statt

1988 – das Stadtviertel Chiado wird durch ein Feuer fast vollständig zerstört und viele kleine Fachgeschäft in dem teuersten Einkaufsviertel Lissabons sind vernichtet. Der Architekt Alvaro Siza bemühte sich um den möglichst originalgetreuen Wiederaufbau der Art-Deco-Fassaden unter Berücksichtigung verbesserter Brandschutzbedingungen beim Ausbau der neuen Häuser und Geschäftslokalen.

1995 – Lissabon wird Europas Kulturhauptstadt

1998 – in Lissabon findet die Expo 98 statt.

2004 – die Fussball-Europameisterschaft wird in Lissabon ausgetragen. Die Qualifikationssspiele fanden im Stadion „Estado Jose Alvalade“, dem Heimstadion des Erstligisten-Club Sporting Lissabon statt. Die Finalisten Portugal und Griechenland trafen am 4.Juli im „ Estadio da Luz“ ( Stadion des Lichts ), dem Heimstadion des portugiesischen Rekordmeisters Benfica Lissabon aufeinander. Die Portugiesen verlieren das Finale gegen Griechenland und werden Vize – Meister