Bauwerke


Castello de Sao Jorge
Wer die Festung des Heiligen Georg über die steil ansteigenden Burgtreppen erobert hat,wird mit dem Blick über die Stadt Lissabon und den Tejo mehr als entschädigt. Seit dem 5. Jahrhundert immer wieder hart umkämpft, gelang es König Afonso 1147 die Burg zurück zu erobern und als königliche Residenz zu nutzen. Nach zahlreichen Um und Ausbauten der Festung verliess unter König Manuel I. die königliche Familie dieses Domizil und die Burg verfiel. 1938 wurde die Festung in Erinnerung an die Rückeroberung vor 800 Jahren restauriert.

Assembleia da Republica ( Palacio de Sao Bento )
Dieser Palast wurde 1598 als Benediktiner – Kloster errichtet und bis 1820 lebten die Mönche auch dort. 1834 lösste König Peter IV. die Orden auf und das Parlament richtete dort seinen Regierungssitz ein und ist bis heute in diesem Herrschaftshaus beheimatet. Im hinteren Teil des Gebäudes befinden sich die Räume des Premierministers. 1941 wurde die Säulenfront am Haupteingang durch den Anbau der weitläufigen Treppen mit den Marmorlöwen noch eindrucksvoller gestaltet.

Torre de Belem
König Manuel I. liess diesen Wehrturm zwischen 1515 und 1521 im manuelinischen Stil errichten. Weniger zur Verteidigung als vielmehr zur Orientierung für heimkehrende Seefahrer stand das heutige Wahrzeichen Lissabons einst auf einer kleinen Insel im Tejo. Durch jahrelange Versandung ist der ehemalige Leuchtturm heute fast mit dem Land verbunden und über einen kleinen Steg zu Fuss vom Ufer aus zu betreten. Eine Aussichtsplattform in 35 m Höhe bietet einen traumhaften Blick über das Tejo-Delta. 1983 erklärte die UNESCO den Torre de Belem zum Weltkulturerbe.




Padrao dos Descobrimentos
Das Entdeckerdenkmal ( Padrao dos Descobrimentos ) – von dem Bildhauer Leopolo de Almeido 1960 entworfen – ist ein aus hellem Stein erbauter Karavellen – Bug ( portugiesisches Segelschiff) am Ufer des Tejos. Nicht nur Heinrich, der Seefahrer wurde hier zu seinem 500.Todestag geehrt, sondern zahlreiche portugiesische Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen sind darauf abgebildet. Im Inneren des Gebäudes befindet sich ein Aufzug, der die Besucher an die Spitze des Seefahrerdenkmals bringt , das mit einer Höhe von über 50 m einen beeindruckenden Blick bietet. Vor dem Denkmal ist ein Bodenmosaik mit den Seewegen der auf dem Schiffsbug dargestellten Entdecker angelegt. Der eindrucksvolle Kompass war ein Geschenk der Republik Südafrikas anlässlich der 1960 stattfindenden Gedenkfeier.

Cristo Rei
Die 28 m hohe Christusstatue wurde – angeregt durch den Erzbischof Manuel Goncalves Cerejeira (1888 – 1977 ) nach seinem Besuch in Rio de Janeiro – der Cristo-Redentor-Statue nachgebildet. 1949 begann der portugiesische Bildhauer Francisco Franco de Sousa mit der Ausarbeitung der Figur, die mit geöffneten Armen und Blick auf die Stadt Lissabon zum Dank für die Verschonung Portugals im zweiten Weltkrieg von den Bischöfen in Auftrag gegeben wurde. Die Einweihung der über hundert Meter hohen Statue fand im Mai 1959 statt.

Aqueduto das Aguas Livres
Über Jahrhunderte war Wassermangel ein Problem für die Stadt Lissabon und ihre Bewohner. König Joao V. beauftragte 1731 den italienischen Architekten Antonio Canevari ( 1681 – 1764 ) mit dem Bau des Äquadukt, stellte aber schon 1732 eine Gruppe portugiesischer Ingenieure und Architekten zum weiteren Ausbau des Wasserkanal-Systems statt seiner ein. Der Stadtplaner Manuel da Maia ( 1677 – 1768 ) war neben Jose da Silva Pais und Custodio Vieira massgeblich am Konzept und der Ausführung beteiligt. 1748 lief zum ersten Mal Wasser für die Stadt Lissabon durch die über 18 km lange Leitung von Queluz bis Amoreiras. Das Erdbeben 1755 zeigte die gute Konstruktion des Äquadukts, denn es überstand die Katastrophe ohne Beschädigung. Bis ins Jahr 1967 blieb das Wassersystem in Betrieb. Auf einer Länge von über 900 m überbrücken 35 gotische Bögen das Alcantara-Tal, wobei der Grösste 65 m hoch und 29 m breit ist. Zur Finanzierung eines solch imposanten und zugleich visionären Bauwerks mussten sich die Bewohner an den Kosten in Form einer Sonderabgabe beteiligen.